Sonntag, 13. November 2011

Grimbert oder doch Grinberg?

Wieviel wusste Philippe wirklich über seine Familie? Hatter er bereits als Kind einen Verdacht geschöpft, dass irgendetwas nicht stimmte? Und hat vielleicht genau dieser Verdacht auch etwas mit seinem Verhalten, seinem Gemütszustand zu tun?

"Es waren Kleinigkeiten: ein paar Scheibchen ungesäuerten Brots, die in goldbraun gebackenes Rührei getaucht wurden, ein Samowar in moderner Gestaltung auf dem Kaminsims im Wohnzimmer und, im Büffet verschlossen, ein Kerzenleuchter zwischen dem Tafelgeschirr. Und immer wieder diese Fragen: regelmässig erkundigte man sich nach der Herkunft des Namens Grimbert,(...)" (S.14)

Weiter erzählt Philippe davon, dass er erst sehr spät getauft worden ist und ihm eingeredet wurde, seine Beschneidung wäre aus rein medizinischen Gründen vorgenommen worden. Alles gute Ausreden, doch klingelt bei so vielen komischen Vorkommnissen nicht auch bei einem Kind die Alarmglocken?

Er selbst erwähnt ja immer wieder, wie schwer es war an seine Eltern heran zu kommen. Auf seine Fragen gingen sie nicht wirklich ein.


"Man machte sich auch Gedanken über seine richtige Schreibweise; man grub das "n" aus, das durch ein "m" ersetzt worden war, man stöberte das "g" auf, das von einem "t" verdrängt werden sollte, und wenn ich zu Hause von solchen Mutmassungen berichtete, wischte mein Vater sie mit einer Hanbewegung beiseite." (S.14)

Die Familie Grimbert soll also usrpünglich mal Grinberg geheissen haben.
Kam das dem kleinen Jungen nicht verdächtig vor?

"Ich stiess zwar ständig gegen diese Schmerzhafte Mauer, hinter der meine Eltern sich verschanzt hatten, aber ich liebte sie zu sehr, um das Wagnis einzugehen, die Grenzen zu überschreiten, an alte Wunden zu rühren. Ich war entschlossen, nichts zu erfahren." (S.15)


Er wusste also etwas, doch aus irgendeinem Grund wollte er nicht mehr erfahren.. Es könnte also durchaus sein, dass dieses Wissen beziehungsweise Unwissen zu seinen negativen Gefühlen etwas beigetragen hat.

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