Sonntag, 20. November 2011

Minderwertigkeitskomplexe durch und durch


Was muss ein Kind erlebt haben, dass es mit einem imaginären
Bruder spricht?
Auf diese Fragen habe ich auf den nächsten Seiten eine(Teil-) Antwort gefunden. Philippe schil-dert seine Gedanken und gewährt einem als Leser einen sehr tiefen Einblick in sein See-lenleben. Der Junge ist geplagt von Minderwertigkeitskomplexen und kann sich besonders mit seinem Aussehen, seiner seiner Meinung nach gebrechlichen Gestalt nicht anfreunden.

Er vergleicht sich immer wieder mit anderen Leuten, besonders der Vergleich mit seinen Eltern
scheint seinen Selbstwert zu senken. Er beschreibt sich als dürren, zerbrechlichen Jungen, von Muskeln keine Spur – im Gegensatz zu seinem Vater, der als Sportler über einen durchtrainier- ten Körper verfügt. Auch seine Mutter, so erzählt er, soll einen Traumkörper haben.
In vielen verschiedenen Situationen, die mit seinen Eltern zu tun haben, scheint er immer das Gefühl zu haben, ihnen nicht zu bieten, wassie sich von ihrem Sohn erwarten, eben nicht gut genug, wertvoll genug zu sein.
„Das Gespräch war verletzend für sie. Ich machte mir Vorwürfe, weil ich ihnen Schande be-reitete, aber dadurch sah ich noch mehr zu ihnen auf: ich hasste meinen Körper, und die Bewunderung für ihre Körper war grenzenlos.“ (S.21)
Nicht nur wenn er von seinen Eltern spricht, gerät er ins Schwärmen. So ist es auch, wenn er von seinem Bruder erzählt. Er sei braungebranntt und muskulös, wenn er mit ihm zankte ging der Bruder immer als Sieger hervor usw.
So ist es naheliegend, dass er sich einen Bruder herbeigesehnt hat um auf ihn all diese Eigenschaften zu projezieren, die er selber gerne hätte.

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