Montag, 5. Dezember 2011

Gestörtes Sexualverhalten?

Seine Minderwertigkeitskomplexe scheinen sich auch in anderen Lebenslagen bemerkbar zu machen.

Er verbringt die Pausen in der Schule nicht wie die anderen Jungen mit Fussbal und herumtoben. Nein, er begibt sich lieber zu dem Teil auf dem Pausenplatz, wo sich die Mädchen aufhalten. Er stellt sich an den Rand und beobachtet sie. Und wenn er kann probiert er sogar einen Blick unter ihre Röcklein zu werfen.

Auch die Mädchen beobachtet er sehr genau, er äussert sich über ihre Körper folgendermassen:
„Auf den ersten Blick erfasste ich ein krummes Bein, einehochsitzende Brust, einen vorstehenden Bauch. Mein geübter Blick sorgte für eine reiche Ausbeute an Bildern, eine regelrechte anatomische Sammlung, in der ich blätterte sobald die Nacht anbrach. “ (S.22)

Die Mädchen scheinen ihn zu reizen, doch ihre Körper scheinen ihn auch auf einer anderen Ebene zu ineressieren. Er sucht nach Mängeln aber auch nach ihren Vorzügen.

Wenn er sich alleine und unbeobachtet fühlt, ging er regelmässig in den Keller des Geschäfts seiner Eltern, wo er „komische“ Sachen veranstaltet..
“Wenn ich sicher war, dass mich niemand stören würde, hob ich mit pochendem Herz die Deckel der Schachteln an und holte ihren Inhalt heraus. Ich tauchte mein Gesicht in die Kleidungsstücke, dann breitete ich sie auf der Theke aus und presste meinen Unterleib gegen ihren Eichenrand, um nach Belieben die Gestalt einer Turnerin, einer Basketballspielerein oder eines Langstreckenläufers vor meinen Augen entstehen zu lassen. “ (S.22/23)

Dass ein Junge in der Pubertät beginnt seine Sexualität zu entdecken, ist zwar nichts abnormales. Bei Philippe fällt aber auf, dass ihn seine Komplexe, seine ständigen Vergleiche mit seinen Eltern und deren (vermeindliche?) Wertvorstellungen sogar in diesem Bereich zu beeinflussen scheinen. Es kann sich kaum um Zufall handeln, dass er sich bei seinen Tätigkeiten im Keller Sportler vorstellte..

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