Montag, 16. Januar 2012

(Harte?) Tatsachen

Das Schicksal von Hannah und Simon schien Philippe keine Ruhe zu lassen.
Im Marais-Viertel liegt das sogenannte Mémorial, die Pariser Gedenkstätte, zu der auch ein Dokumetations- und Forschungszentrum gehört. Dort gab es auch eine vollständige Liste aller Opfer des Naziregimes. Im Verzeichnis konnte man den Namen von jedem Deportierten finden, die Nummer und den Bestimmungsort des Zuges, in den man sie hineingesteckt hatte, das Datum dessen Ankunft im Lager und das Todesdatum von allen, die nicht überlebt hatten.

Er verbrachte einen ganzen Nachmittag damit, dieses verzeichnis zu durchstöbern und fand schliesslich die Namen, die er suchte. Er sah es schwarz auf weiss und erfuhr von ihrem Schicksal.

"Hannah und Simon waren nach einem kurzen Aufenthalt im Durchgangslager Pithiviers nach Auschwitz deportiert worden. Dort wurden sie einen Tag nach ihrer Ankunft in die Gaskammern geschickt." (S.138)

Immerhin eine Erleichterung: Die beiden mussten nicht noch tagelang leiden, schon einen Tag nach ihrer Ankunft im KZ wurden die beiden vergast.

Die Gewissheit scheint nicht immer schlecht zu sein, und in diesem Fall scheint es für Philippe sogar eine Erleichterung zu sein, die Wahrheit zu wissen.

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